Bienen

 

Wo es den Bienen gut geht,
leben auch andere nützliche Wildinsekten in Saus und Braus!


Bienen stellen besondere Ansprüche an die Umwelt. Sie gedeihen am besten in einem nicht zu kalten
und nicht zu feuchten Kleinklima.
Unzählige Pflanzen liefern ihnen Pollen als Eiweißspender, sowie Nektar und Honigtau als Energienahrung. Von diesen Trachtpflanzen können nie genug in der Umgebung eines Bienenstandes stehen. Das ganze Jahr über sollte etwas blühen,
ein sogenanntes "Trachtfließband" sollte entstehen. Wasser holen sich die Bienen an seichten Stellen eines Tümpels oder Bachlaufes. Auch der Teich im eigenen Garten wird gerne als Bienentränke angenommen.
Nicht zuletzt brauchen die Bienen Bäume, an denen sie das Knospenharz sammeln und als sogenanntes Propolis eintragen. Um sich vor Krankheiten zu schützen, balsamieren sie mit diesem Kittharz das Innere der Beute ein.

Zusetzen einer Zuchtkönigin  in einen Ableger

Aus 3 gut besetzten Brutwaben mit bereits verdeckelter Brut und zwei Honig- /Pollenwaben, die je als Randwaben angeordnet werden, wird ein Ableger gebildet (ohne Königin). Zusätzlich wird die Einheit mit Jungbienen von zwei offenen Brutwaben verstärkt.

Dieser Ableger wird abseits vom Bienenstand aufgestellt, damit die Altbienen abfliegen. Dann wird der Versandkäfig mit der Zuchtkönigin und den Begleitbienen in eine mittlere Wabengasse eingehängt. Hierbei nicht vergessen,
die Verschlußzunge des Käfigs zu öffnen, damit die Bienen den Futterteig aus dem Käfig fressen können und die Königin befreit wird.

Bei Räubereigefahr ist sicherheitshalber der Ableger nochmals zu verstellen.  Eine Nachschau zur kurzen Prüfung der Eilage der Königin sollte erst nach 4-5 Tagen vorgenommen werden.

Umweiseln von Trachtvölkern

Umweiseln in Vollvölkern  (Trachtvölkern) mittels einer jungen, begatteten Königin funktioniert nicht in den Monaten Juni/ Juli und August. Negative Erfahrungen, mit abgestochenen Königinnen bestätigen dies. Im September dann, wenn die Völker die Drohnen abgetrieben haben, ist das Umweiseln im Ausfresskäfig problemlos möglich. Hierbei wird die alte Königin entnommen und die neue Königin sofort im Ausfresskäfig zugesetzt (nicht weisellos belassen). Beim Zusetzen im Ableger kommt der Ableger immer nach unten (Flugloch) und das Altvolk wird vorübergehend oben  aufgesetzt. Nach 3-4 Tagen können dann alle Brutwaben in einem Kasten zusammengehängt werden

Beachte: niemals Völker zum Zweck der Umweiselung in den Monaten Mai bis August weisellos machen! Annahme einer neuen Königin ist nur möglich über den Umweg einer zugesetzten Weiselzelle oder ggfls. durch Zuhängen einer bereits geschlüpften, unbegatteten Königin in einer künstlichen Weiselzelle (Wiedergeburts-Zelle).

Dickwaben im Honigraum

Die Dickwaben (z.B im ½-Dadant-Maß) bieten die Möglichkeit, den Nektar in den Zellen konzentriert abzulagern und schnell zur Honigreife zu bringen. Besonders günstig wirkt sich diese geschlossene Ablagerung bei noch geringer Volksstärke , wie im Frühjahr während der Löwenzahn- oder Obsttracht aus.

Bei eventuellem Kälteeinbruch während der Tracht können die Bienen die brutlosen Dickwaben problemlos verlassen und der halbhohe Aufsatz erfordert nicht soviel Wärmeenergie wie die Normalzarge. Dickwaben können darüber hinaus niemals im Brutraum eingesetzt werden, weil dieser dann ein anderes Rähmchenmaß (z.B. Dadantmaß) hat.  Dies fördert die Qualität des geschleuderten Honigs.

Übrigens sollten auch Honigräume mit Dickwaben, besonders bei der brutfreudigen Buckfastbiene immer über Absperrgitter aufgesetzt werden, da die Bienen manchmal die längeren Wabenzellen der Dickwaben abschroten, so daß die Königin wieder ihre Eier darin ablegen kann. Es ist also nicht richtig, daß Dickwaben niemals bebrütet werden können.

Kunstschwarmerstellung

Der Kunstschwarm eignet sich wegen der enormen Varroaproblematik heute wesentlich besser zur Völkervermehrung als die Bildung von Brutablegern. Die Buckfastbetriebsweise ist hierzu besonders geeignet.

Vor dem Schleudern wird hierbei zwischen den noch über dem Brutraum befindlichen Honigraum mit unreifem Honig und den Honigräumen mit reifem Honig die Bienenflucht eingelegt (möglichst am frühen morgen, da hier der Honig am trockensten ist). Am nächsten Tag sind die Bienen im Regelfall aus den reifen Honigräumen durch die Bienenflucht in den darunter befindlichen Honigraum zurückgewandert, da ihnen der Kontakt zum Volk (Königinnensubstanz= Pheromon) fehlte. Sie hängen nun dicht an der Unterseite der Bienenflucht.

Nachdem die reifen Honigräume abgenommen wurden können nun diese an der Bienenflucht, plus evtl. noch Bienen von einigen Waben aus dem unteren Honigraum, zur Kunstschwarmbildung verwendet werden. Ein Bienengewicht von 1,5 kg dürfte Ende Juni, Anfang Juli vollkommen ausreichen.

Diese Bienen werden wie ein Naturschwarm auch in einen leeren Kasten eingeschlagen und bekommen gleich eine junge, begattete Königin im Ausfresskäfig zugesetzt und etwa einen 1/2 Liter Flüssigfutter (Verhältnis 1:1). Der Kunstschwarm wird kühl gehalten und am nächsten Morgen in eine Beute mit z.B 6 Mittelwänden eingeschlagen. Da die Bienen nach dieser kurzen Zeit ihre Orientierung noch nicht verloren haben, empfielt sich die Aufstellung des Kunstschwarmes ausserhalb des bisherigen Flugkreises.

Sobald die Königin in Eilage (erste Brut geschlüpft, jedoch noch nicht verdeckelt) ist, kann mit der nötigen Behandlung gegen die Varroamilbe eine sehr gute Wirksamkeit erzielt werden, die uns ein weitgehend varroafreies Volk mit starken Winterbienen im Herbst beschehrt.

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